Artikelserie: Innovative Rahmenbedingungen im Unternehmen

Unterschiedliche Perspektiven und Meinungen führen zum Erfolg (Teil 4 von 8)

von Thomas Hueber

am 15. September 2020

Wo viele intelligente Menschen zusammenkommen, dort entwickeln sich erfolgreiche Projekte. Das haben Unternehmen mittlerweile verstanden und setzen verstärkt auf den Ideen- und Kenntnisaustausch, oft auch über Grenzen hinaus. Kein Wunder: Schließlich sind die eigenen Mitarbeiter die wichtigsten Ideenquellen für jedes Unternehmen – ein Potenzial, das bis vor Kurzem noch nicht ausreichend genutzt wurde. Doch wie werden aus den Ideen der Mitarbeiter konkrete Projekte? Von allein gelingt das nicht – Ideen müssen gefördert werden. Mitarbeiter, deren Weitblick nicht eingeengt wird, generieren Ideen, die zum Erfolg führen. Digitale Tools und Plattformen bieten den Mitarbeitern den geeigneten Raum um ihre Ideen testen und verwirklichen zu können.

Der US-amerikanische Immobiliendienstleister JLL Jones Lang LaSalle, hat ein spezifisches mobiles, cloud-basiertes Tool, namens ‘Idea Stream‘ – ein riesiger Ideenpool mit Feedback-Möglichkeit – entwickeln lassen, das es Mitarbeitern auf der ganzen Welt ermöglicht, eigene Ideen, Lösungen, lehrreiche Erfahrungen und Best-Practices untereinander zu teilen. Somit können die mehr als 90.000 Mitarbeiter des Unternehmens, sich von ihren Kollegen inspirieren und unterstützen lassen, und damit ihre Aufgaben einfacher und produktiver umzusetzen.

Wasser kann zwar nicht digitalisiert werden, doch Vertriebsprozesse über eine entsprechende Digitalisierung deutlich produktiver sein. Zur Verbesserung ihrer Vertriebsprozesse tragen bei dem Getränkehersteller Gerolsteiner mehr als 800 Mitarbeiter bei. Auf einer internen Plattform können die Angestellten über die Optimierung dieser Prozesse diskutieren und Verbesserungsvorschläge einreichen. Hunderte von Vorschlägen und Kommentaren dazu wurden bislang auf der Plattform veröffentlicht. Es zeigte sich, dass Mitarbeiter Innovationen dankend annehmen und sich gerne Gedanken darüber machen, was im Unternehmen verändert werden müsste. Umgesetzte Ideen bringen den Mitarbeitern von Gerolsteiner zudem Anerkennung, ganz nach dem Motto: ‘Ihre Meinung ist uns wichtig’. Insgesamt ist die Plattform für die Unternehmensleitung, als auch für jeden einzelnen Mitarbeiter ein Gewinn.

Bei der US-amerikanischen Investment-Bank Morgan Stanley, werden Mitarbeiterprojekte in besonders innovativen Bereichen, wie etwa Technologie, Datenanalyse und künstliche Intelligenz (engl.: AI, also Software die die menschliche Intelligenz nachahmt und selbstständig unterschiedliche Aufgaben erfüllt) u.a. finanziell gefördert.
Mitarbeiter, die eine innovative Idee haben, können diese im unternehmenseigenen Innovation Lab testen. Hier stehen ihnen Technologien und Software zur freien Verfügung – um mögliche zukünftige Produkte zu entwickeln.

Auch das kanadische e-Commerce und Softwareunternehmen OSF unterstützt Mitarbeiter die gute Ideen haben. Teams und Mitarbeiter können Vorschläge einreichen, die dann von einem Product Lab überprüft werden. Wird eine Idee für gut befunden, bekommt der Mitarbeiter eine finanzielle Zuwendung und die Möglichkeit das eingereichte Vorhaben zu verwirklichen. Gefördert werden vor allem interdisziplinäre Teams, die gemeinsam an der Entwicklung von Produkten arbeiten.

Fazit: Unternehmen, die innovativ bleiben möchten, nutzen das kreative Potenzial der eigenen Mitarbeiter aus, um Inspiration und Ideen für zukünftige erfolgreiche Projekte oder Produkte zu schöpfen.

Hier geht es zu Teil 3 der Beitragsreihe: Unternehmen mit Freude am Experimentieren – Digitale Technologien als Motor der Innovationskraft

Hier geht es zu Teil 5 der Beitragsreihe: Initiativen testen, bevor sie umgesetzt werden – Unternehmen mit klarer Botschaft: Scheitern ist erlaubt

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.

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Über den Autor

Dipl.-Ing. Thomas Hueber
Gründer und Managing Partner von HME

Thomas Hueber ist Dipl.-Ing. Maschinenbau / Verfahrenstechnik.

Dipl.-Ing. Thomas Hueber berät und unterstützt seit über 30 Jahren das Executive & Senior Management von Produktions- und Technologieunternehmen.
Seit Gründung in 2015 konzentriert sich Thomas Hueber mit seinem Team auf die Produktionsoptimierung und Effizienzsteigerung im Engineering in KMUs sowie in BUs internationaler Industrieunternehmen.

Nach dem Studium war Thomas Hueber zunächst für den Stahl- und Anlagebaukonzern Preussag als Senior Project Engineer international tätig. Anschließend mehrere Jahre in mittelständischen Fertigungsunternehmen und Automobilzulieferern der metallverarbeitenden Großserienfertigung als Senior Manager/Bereichsleiter für Industrial Engineering. Später CTO, COO, GM, VP und Werkleiter in der Fertigung – meist parallel verantwortlich für Engineering, Entwicklung und Projektmanagement – von Produktions- und Technologieunternehmen in den Branchen Maschinenbau, Anlagenbau, Sondermaschinenbau und High Tech (Elektronik, Sensorik, Optik, Laser, Nanotechnologie).

In den Leistungsfeldern Einführung von Lean Manufacturing und Operational Excellence sowie im Projekt TurnAround (Projekt-Rettung) verfügt Thomas Hueber über besondere Erfahrungen. Darüber hinaus ist Thomas Hueber regelmäßig als C-Level Interim Manager in Produktions- und Technologieunternehmen erfolgreich unterwegs.

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