Wenn Umsetzungsprojekte scheitern, ist selten Murphy schuld.
Fast immer ist es der Mindset, das System.
Umsetzung scheitert, weil Projektleiter sich selbst im Weg stehen.
Man nennt es dann ‘operative Hektik’.
Oder ‘fehlende Ressourcen’.
Oder ‘unvorhergesehene Ereignisse’.
In Wahrheit ist es simpler.
Man verwechselt Aktivität mit Fortschritt.
Planung mit Entscheidung.
Beschäftigtsein mit Wirkung.
Murphys Gesetz wird gern zitiert.
Als Trost.
Als Ausrede.
Als Erklärung im Nachhinein.
Dabei ist Murphy kein Schicksal.
Murphy ist ein Hinweis.
Was schiefgehen kann, wird schiefgehen.
Nicht weil das Universum gegen uns ist.
Sondern weil wir Umsetzung so organisieren,
als würde alles glattlaufen.
Umsetzung scheitert nicht am fehlenden Einsatz.
Sie scheitert an falschen Annahmen.
Man glaubt, detaillierte Pläne machen sicher.
Tun sie nicht.
Sie machen nur ruhig.
Man glaubt, positive Haltung löst Probleme.
Tut sie nicht.
Sie verschiebt sie.
Man glaubt, Erfahrung verhindert Fehler.
Tut sie nicht.
Sie macht sie vorhersehbar.
Das Problem ist nicht Pessimismus.
Das Problem ist operative Naivität.
Reife Umsetzung beginnt dort,
wo man akzeptiert,
dass Dinge schieflaufen werden.
Nicht vielleicht.
Sondern sicher.
Der Unterschied zwischen erfolgreicher und gescheiterter Umsetzung
liegt nicht in der Anzahl der Probleme.
Sondern im Umgang mit ihnen.
Die gute Umsetzung rechnet mit Störungen.
Die schlechte hofft, dass sie ausbleiben.
Gute Umsetzung trennt klar:
Was ist wirklich zu tun ?
Was ist optional ?
Was kann warten ?
Und was darf scheitern ?
Schlechte Umsetzung nennt alles ‘dringend’.
Risikomanagement ist kein Formular.
Es ist ein täglicher Denkmodus.
Man denkt das Worst-Case-Szenario nicht,
um Angst zu erzeugen.
Sondern um handlungsfähig zu bleiben.
Man lässt die Pessimisten sprechen.
Nicht weil sie bremsen.
Sondern weil sie sehen,
wo das System unter Spannung steht.
Umsetzung heißt nicht,
alles im Griff zu haben.
Sondern zu wissen,
was außer Kontrolle geraten kann
– und was man dann tun hat.
Wenn Umsetzungen scheitern,
war es selten Pech.
Meist war es fehlende Priorisierung.
Oder fehlende Entscheidung.
Oder beides.
Murphy war nur der Überbringer.
Und er kommt immer.
Die Frage ist nur,
ob man vorbereitet ist.
Und dann fühlt sich Umsetzung nicht nach Hoffnung an.
Sondern nach:
‘Huh.’
‘Ahh, okay.’
‘Laßt es uns anpacken.’
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Ich habe über drei Jahrzehnte Führungsverantwortung in Produktion, Industrial Engineering in sehr großen CapEx Projekten (und Projekt TurnArounds) und Process Engineering hinter mir. Heute begleite ich Produktionsunternehmen, die bereit sind, sich ehrlich mit sich selbst auseinanderzusetzen – und etwas zu verändern.
Wenn Sie mehr erfahren möchten, finden Sie mich im Netz.
Ob Sie es tun, entscheiden Sie.



