Die versteckten Kosten überorganisierter Produktionssysteme
Die Produktionskosten, die heute zählen, sind gering – erstaunlich gering.
Doch was wir an Strukturen, Meetings und Schnittstellen drumherum bauen,
macht aus Effizienz Verschwendung.
Die eigentliche Verschwendung beginnt dort,
wo wir für morgen produzieren,
obwohl wir heute liefern könnten.
Was dann folgt, ist bekannt – und wird doch täglich ignoriert :
➤ Materialflüsse explodieren ➜ damit die Anzahl der Gabelstapler, lange Pufferzonen und Umrüstzeiten tun ihr übriges
➤ Maschinen produzieren im Voraus ➜ statt im Takt der Nachfrage.
➤ Unnötige Bestände ➜ mehr Zählen, Kontrollieren, Verwalten.
➤ Überproduktion blockiert Fläche ➜ Hallenkosten steigen.
➤ Noch mehr IT, Plattformen und Anwendungssoftware ➜ weil das Chaos einen digitalen Deckel braucht.
➤ Mehr unnötige Bewegungen ➜ mehr Menschen ➜ mehr Lohnkosten.
➤ Mehr Einkauf ➜ weil ‘viel’ Beschaffungsaktivität Sicherheit suggeriert, aber Material Kapital bindet.
➤ Qualität sinkt ➜ denn Altbestände altern, rosten, verspröden, verwittern.
➤ Weniger Liquidität ➜ weil das Working Capital in Lagerware verdunstet.
Lean gedacht, verschwenderisch geworden – das Paradoxon der modernen Fertigung
Was nicht gebraucht wird, kostet – jeden Tag. Und zwar nicht nur Platz, sondern Produktivität.
Die einfache Wahrheit :
Die meisten Produktionssysteme sind besser im Lagern als im Liefern.
Und sie rechtfertigen es mit vermeintlicher ‘Flexibilität’, ‘Vorbereitung’ oder ‘Effizienz’.
Doch in Wahrheit finanzieren sie Stillstand – in Bewegung verpackt.
Die Gegenfrage lautet :
Wie wäre es, nur das zu produzieren, was heute wirklich raus muss ?
Jenseits von Kostensenkung – die neue Logik echter operativer Einfachheit
Nicht mehr, nicht früher, nicht für später.
Sondern: Jetzt. Präzise. Bedarfsgerecht.
Das ist nicht romantisch. Das ist Just-in-Time – richtig verstanden.
Und das ist der Unterschied zwischen ‘Produktion’ und ‘Produktionskompetenz’.
‘Wert entsteht am Kunden. Nicht am Palettenregal.’
Die Tools ? Kanban, Heijunka, Supermarkt-Prinzipien – und vor allem : der Mut, Alibi-Bestände aufzugeben.
Denn der wahre Kostenblock ist nicht das Material.
Es ist die Angst, dass es ‘vielleicht bald gebraucht werden könnte’.
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Ich habe über drei Jahrzehnte Führungsverantwortung in Produktion, Industrial Engineering und Process Engineering hinter mir. Heute begleite ich Produktionsunternehmen, die bereit sind, sich ehrlich mit sich selbst auseinanderzusetzen – und etwas zu verändern.
Wenn Sie mehr erfahren möchten, finden Sie mich im Netz.
Ob Sie es tun, entscheiden Sie.


